Patienteninformationen zu Krebs und dem Coronavirus SARS-CoV-2 / COVID-19

Sehr geehrte Patienten, liebe Angehörige,

mit Hinblick auf die aktuelle Corona-Pandemie haben wir Ihnen hier einige Informationen speziell für Krebspatientinnen und Krebspatienten zusammengestellt.

Krankheitszeichen von COVID-19:

Sollten Sie Krankheitszeichen von COVID-19 haben, wenden Sie sich für einen Corona-Test bitte in jedem Fall zunächst telefonisch an Ihren Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Tel. 116 117). Diese können Sie einem Corona-Testzentrum zur Durchführung eines PCR-Tests zuweisen. Sofern Sie symptomfrei sind, können Sie an einer der Corona-Bürgerteststellen einen Antigen-Schnelltest durchführen lassen.

Bei allgemeinen Fragen zum Coronavirus wenden Sie sich bitte an das Bürgertelefon des Landes Hessen, Tel. 0800 / 5554666, erreichbar täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr.

Falls Sie bereits eine COVID-19-Erkrankung durchgemacht und weiterhin Beschwerden haben, können Sie sich an die Long-COVID-Ambulanz der Pneumologie wenden: Tel. 069/6301-87458 oder E-Mail: post-covid@kgu.de.

Besuchszeiten:

Besuche für Patientinnen und Patienten am Universitätsklinikum Frankfurt sind ab Mittwoch 20.04.2022 wieder eingeschränkt möglich. Detaillierte Informationen zur Besuchsregelung im Universitätsklinikum Frankfurt finden Sie hier.

Im Krankenhaus Nordwest sind Krankenbesuche durch Angehörige eingeschränkt möglich. Detaillierte Informationen zur Besuchsregelung im Krankenhaus Nordwest finden Sie hier.

Sowohl im Universitätsklinikum Frankfurt als auch im Krankenhaus Nordwest besteht überall Maskenpflicht!

Ihre Krebsbehandlung:

Die Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen wird im UCT unverändert fortgeführt. Ihre Termine, z.B. zu einer Operation, Strahlentherapie oder zur ambulanten Chemotherapie in der UCT Tagesklinik, finden wie geplant statt. Bei Terminverschiebungen rufen wir Sie an.

Unterstützende Angebote:

Um die Gefahr einer Ansteckung zu reduzieren, bieten wir zahlreiche unterstützende Angebote nun telefonisch oder per Videoübertragung an. Rufen Sie uns an!

Psychoonkologie:
Universitätsklinikum Frankfurt: Tel. 069 / 6301-83787
Krankenhaus Nordwest: Tel. 069 / 7601-4723

Sozialdienst:
Universitätsklinikum Frankfurt: Tel. 069 / 6301-80606
Krankenhaus Nordwest: Tel. 069 / 7601-3218

Selbsthilfe:
Die mit dem UCT kooperierenden Selbsthilfegruppen stehen selbstverständlich weiter für Informationen und Gespräche, per Telefon oder virtuell, zur Verfügung. Eine Übersicht der Selbsthilfegruppen finden Sie hier.

Die Online-Selbsthilfe epos wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelt und richtet sich an Menschen mit einer Krebserkrankung. epos soll Betroffene dabei unterstützen, mit ihren seelischen und körperlichen Belastungen umzugehen und ihr Wohlbefinden zu steigern. epos wird derzeit im Rahmen einer Studie der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz evaluiert. Interessierte finden hier weitere Informationen.

Sport- und Bewegungstherapie:
Universitätsklinikum Frankfurt: Tel. 069 / 6301-87341
Krankenhaus Nordwest: Tel. 069 / 7601-4522

Am Krankenhaus Nordwest finden die Präsenzkurse der onkologischen Sport- und Bewegungstherapie aufgrund der aktuellen Lage mit reduzierter Teilnehmerzahl und 2G-Konzept statt.

Die onkologische Sport- und Bewegungstherapie des UCT stellt Ihnen außerdem speziell auf Krebspatienten zugeschnittene Online-Trainingseinheiten mit ergänzender individueller Anleitung per Video-Chat zur Verfügung. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Bewegungsberatung und eine ärztliche Sporttauglichkeitsbescheinigung. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte unter: 
E-Mail: sporttherapie-uct@kgu.de, Tel. 069/6301-87341 bzw. E-Mail: sporttherapie@khnw.de, Tel. 069/7601-4522.

Kontakt zu weiteren Unterstützenden Angeboten

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 wurde im Januar 2020 erstmals beschrieben. Es verursacht die Krankheit COVID-19. COVID-19 steht für Coronavirus Disease 2019 („Coronavirus-Krankheit 2019“). Die häufigsten Krankheitszeichen von COVID-19 sind trockener Husten und Fieber. Bei vielen Personen verläuft die Infektion ohne oder mit geringen Krankheitszeichen, sie kann aber auch zu einer Lungenentzündung führen. Anders als bei einer Virusgrippe kann die Zeit von der Ansteckung bis zu den ersten Krankheitszeichen bis zu 14 Tage betragen. Deshalb gilt nach einer Quarantäne von 14 Tagen, in denen man keine Krankheitszeichen entwickelt, eine Infektion als ausgeschlossen.

Wie stark Krebspatientinnen und -patienten durch COVID-19 gefährdet sind, lässt sich noch nicht abschließend beantworten. Viele Risikofaktoren hängen von der individuellen Krankheits-, Therapie- und Lebenssituation ab. Allerdings lässt sich sagen, dass ein schwerer Krankheitsverlauf wahrscheinlicher ist, wenn die infizierte Person ein geschwächtes Immunsystem hat oder wenn gleichzeitig weitere Infektionen der oberen Atemwege, z.B. durch Bakterien und Pilze, auftreten.

Krebspatienten gehören insbesondere der Risikogruppe an, wenn ihr Immunsystem langanhaltend oder aufgrund einer aktuell oder kürzlich durchgeführten Therapie geschwächt ist durch

  • eine Leukämie oder eine Lymphomerkrankung
  • eine niedrige Zahl weißer Blutkörperchen
  • eine Behandlung mit Kortison, Chemotherapie oder Antikörpern
  • eine Behandlung mit allogener (fremder) Blutstammzelltransplantation.

Darüber hinaus steigern

  • ein Lebensalter > 65 Jahre
  • das Immunsystem schwächende Vorerkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Lungenerkrankungen
  • sowie vermutlich das Rauchen

das Risiko, bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 schwer zu erkranken.

Allgemeine Verhaltensempfehlungen zum Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus gelten unabhängig davon, ob man gesund oder krank ist. Besonders wichtig ist die Einhaltung der Händehygiene (Hände waschen und desinfizieren, Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes) und des Sicherheitsabstands zu anderen Personen (wenn möglich über 2 Meter) sowie der Verringerung persönlicher sozialer Kontakte auf das absolut Nötigste. Bitten Sie Ihre Angehörigen darum, auf jeden Fall die Schutzmaßnahmen einzuhalten und Sie damit zu unterstützen.

Impfungen gegen SARS-CoV-2 gibt es seit Ende 2020. Die Bundesregierung informiert stets über den aktuellen Stand bei der Corona-Impfung. Antworten auf Fragen zur Corona-Impfung bei Krebspatienten stellt u.a. auch der Krebsinformationsdienst bereit.

Ein zugelassenes Medikament, welches das Virus zuverlässig bekämpft, gibt es bislang noch nicht. Experten warnen daher vor Falschmeldungen über angeblich schützende Substanzen, die über die sozialen Netzwerke und im Internet verbreitet werden. Nehmen Sie bitte auf keinen Fall ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel oder pflanzliche Präparate ein – sie können unter Umständen zu Wechselwirkungen mit der Krebstherapie führen.

Bitte begeben Sie sich umgehend in häusliche Quarantäne und bleiben Sie 14 Tage zuhause. Nehmen Sie außerdem bitte Kontakt zu Ihren behandelnden Ärzten auf, um zu klären, ob und wie Ihre Krebstherapie weitergeführt werden kann und wie Sie sich bei Auftreten von Krankheitszeichen verhalten sollten.

Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) empfiehlt Patienten, eine geplante Krebstherapie nicht zu verschieben: 

  • Bei den meisten akut an Krebs erkrankten Patienten steht der Nutzen einer sinnvollen und geplanten Krebstherapie (Chemo-, Strahlentherapie) über dem Risiko einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus. 
  • Patienten mit chronischer und gut beherrschter Krebskrankheit sollten gemeinsam mit ihren behandelnden Ärzten individuell entscheiden, ob die Therapie verschoben werden kann. 
  • Wenn Sie in den kommenden Wochen einen Nachsorgetermin haben, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt die Dringlichkeit der anstehenden Nachsorge-Untersuchung gegen ein mögliches Infektionsrisiko abwägen.

Auch wenn Grippe- und Pneumokokken-Impfungen nicht vor COVID-19 schützen, können sie schwere Komplikationen wie Lungenentzündungen vermeiden und werden daher für Krebspatientinnen und -patienten mit (durch die Erkrankung oder therapiebedingt) geschwächtem Immunsystem empfohlen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, ob eine Impfung gegen Grippe oder Pneumokokken für Sie in der aktuellen Situation sinnvoll ist.

Die Grippeimpfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Menschen über 60 Jahren sowie für Angehörige von Risikogruppen empfohlen. Für eine Grippe-Impfung bei Krebspatienten gilt es daher zu berücksichtigen, wie lange die Erkrankung und Behandlung schon zurückliegt und ob das Immunsystem derzeit noch geschwächt ist.

Da Pneumokokken-Impfstoffe in Deutschland derzeit nur sehr eingeschränkt verfügbar sind, empfiehlt das RKI derzeit die Pneumokokken-Impfung für Personen mit besonders hohem Risiko für Pneumokokken-Erkrankungen wie Personen mit Immunschwäche, Senioren ab 70 Jahren und Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen.

Derzeit gibt es keinen Hinweis darauf, dass SARS-CoV-2 durch Blut oder Blutbestandteile oder Blutstammzellen übertragbar ist.

Neben der generellen Vorgabe, dass Spenderinnen und Spender nicht spenden dürfen, wenn sie erkrankt sind, gibt es derzeit weitere Vorsichtsmaßnahmen: Menschen mit Kontakt zu an COVID-19 erkrankten Personen dürfen für einen bestimmten Zeitraum weder Blut noch Blutbestandteile spenden. Stammzellspenden werden derzeit einige Tage zwischengelagert, bevor sie dem Empfänger verabreicht werden, damit sie nur dann verwendet werden, wenn beim Spender eine COVID-19-Infektion ausgeschlossen ist.

Weitere Fragen und Antworten rund um Corona und Krebs, z.B. zur Covid-19-Impfung, finden Sie immer aktuell auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes.


Sie haben noch Fragen? Unsere UCT Patienten-Hotline ist für Sie da.

Sie haben noch Fragen im Zusammenhang mit COVID-19 und Ihrer Krebstherapie im UCT, konnten hier aber keine Antwort finden? Sie erreichen die UCT Patienten-Hotline unter Tel. 069 / 6301-87333 (Mo-Fr, 9-16 Uhr) oder E-Mail: uct-covid19@kgu.de.

Stand: 05. Oktober 2022