Poster Award: CRISPR-basierte Optimierung von NK-Zellen gegen das Multiple Myelom

Die Arbeit von MSNZ-Promotionsstipendiat Tobias Bexte wurde auf dem diesjährigen Symposium der Deutschen Gesellschaft für Gentherapie e.V. (DG-GT) mit einem „Best Poster Award“ ausgezeichnet.

Prof. Dr. Hildegard Büning und Cand. med. Tobias Bexte bei der Preisverleihung; Jahrestagung der DG-GT 2022 in Hannover. Foto: DG-GT e.V.

Tobias Bexte ist Medizinstudent im Praktischen Jahr und forscht an neuen NK-Zell-Therapien in der Arbeitsgruppe „Experimentelle Immunologie“ von Prof. Dr. Evelyn Ullrich in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikum Frankfurt. Für die wissenschaftliche Arbeit an seiner Dissertation erhält Tobias Bexte seit 2021 ein Promotionsstipendium des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum (MSNZ) Frankfurt und wird durch das Exzellenzförderprogramm mit vielfältigen Angeboten unterstützt. 

Bei der Jahrestagung 2022 der DG-GT in Hannover mit dem Thema „Making Gene Therapy A Clinical Reality“ stellte Tobias Bexte sein Projekt einer CRISPR-Cas9 basierten Methode zur Genmodifikation von primären Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) vor. Diese genetisch optimierten NK-Zellen zeigten im Experiment eine verbesserte Funktionalität gegen verschiedene Zelllinien des Multiplen Myeloms und eine gesteigerte Funktionalität gegen entartete Zellen, die aus dem Knochenmark von an Multiplem Myelom erkrankten Patienten gewonnen wurden.

NK-Zellen gehören zur angeborenen Immunabwehr des Körpers gegen fremde und infizierte Zellen. Sie haben eine Vielzahl von aktivierenden und inhibierenden Rezeptoren. Inhibierende Rezeptoren wie der NKG2A-Rezeptor können beim Kontakt mit Tumorzellen die natürliche Killerfunktion der NK-Zellen hemmen. Tobias Bexte konnte in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Prof. Toni Cathomen am Universitätsklinikum Freiburg eine CRISPR-Cas9 basierte Plattform entwickeln, mit welcher es ihm erstmals gelang, den hemmenden Rezeptor aus den NK-Zellen herauszuschneiden. Durch diese spezifische Veränderung konnte nicht nur eine gesteigerte Funktionalität der NK-Zellen gegen verschiedene Tumor-Zelllinien gezeigt werden, sondern in enger Zusammenarbeit mit Dr. Ivana von Metzler aus der Medizinischen Klinik 2, Hämatologie/Onkologie, erstmals auch gegen entartete Zellen aus dem Knochenmark von unterschiedlich vorbehandelten Multiplen Myelom-Patienten. Diese Ergebnisse eröffnen neue Möglichkeiten für neue und optimierte NK-Immunzelltherapien gegen verschiedenen Krebserkrankungen.

Die auf dem Kongress ausgezeichnete Arbeit der Plattform zur Genmodifikation von NK-Zellen bietet nicht nur neue Chancen für die schwierige Behandlung von Multiplen Myelom-Patienten, sondern auch für NK-Zelltherapien gegen die Akute Lymphatische Leukämie.

Wir freuen uns sehr und gratulieren Tobias Bexte zu dieser Auszeichnung!

Kontakt

Nachwuchsförderung
Viktoria Jenkner

UCT Frankfurt
Universitätsklinikum Frankfurt
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt
Tel. 069 6301 7251
E-Mail: jenkner@med.uni-frankfurt.de