Mit neuer Kraft gegen Hirntumoren

Zum Welthirntumortag am 08. Juni 2021 präsentiert das Universitätsklinikum Frankfurt mit Prof. Marcus Czabanka den neuen Direktor der Klinik für Neurochirurgie. Einer seiner Schwerpunkte: die Behandlung von Hirntumoren, die zu den am schwersten therapierbaren onkologischen Erkrankungen zählen.

Prof. Marcus Czabanka ist seit dem 01. April 2021 neuer Direktor der Klinik für Neurochirurgie. Die klinischen Schwerpunkte sind zum einen die Behandlung von Gefäßerkrankungen des Gehirns, insbesondere von Aneurysmen und Fehlbildungen. Sein zweiter Fokus liegt auf den Tumorerkrankungen von Gehirn, Rückenmark und Wirbelsäule. Im Vordergrund steht hier die chirurgische Therapie von hirneigenen Tumoren, Schädelbasistumoren und Metastasen. Die interdisziplinär-chirurgische Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen und -tumoren ist sein drittes Standbein. Prof. Czabanka war zuvor stellvertretender Direktor der Neurochirurgischen Klinik der Charité in Berlin.

Welthirntumortag 2021
Primäre Tumoren des Gehirns sind relativ selten mit jährlich etwa 8.000 neu erkrankten Patientinnen und Patienten in Deutschland. Eine weit größere Zahl leidet unter Hirnmetastasen ausgehend von häufigeren Tumorkrankheiten wie Lungen- oder Brustkrebs und Melanomen. „Hirntumoren gehören zu den am schwersten zu therapierenden Tumorleiden. Insbesondere maligne hirneigene Tumoren weisen häufig ein aggressives Verhalten auf und sind leider trotz intensiver Behandlung bis heute noch oft unheilbar“, betont Prof. Czabanka anlässlich des Welthirntumortags, der auf diese schwerwiegenden Diagnosen aufmerksam machen will.

Neurochirurgie der Zukunft entwickeln
„Die Entscheidung, Teil des Universitätsklinikum Frankfurt zu werden, fiel mir sehr leicht“, berichtet Prof. Czabanka. „Insbesondere in der Neuromedizin hat die Einrichtung national und international Leuchtturmcharakter. Die engen Kooperationen zwischen den Neurofächern, innerhalb der Universität und der Rhein-Main-Wissenschaftslandschaft, sind die ideale Plattform, um die akademische Neurochirurgie der Zukunft zu stärken und weiterzuentwickeln.“ Sein Ziel ist es, die Klinik fortwährend zum Aushängeschild für innovative, patientenorientierte und wissenschaftsbasierte Neurochirurgie zu machen. So sollen die neurochirurgischen Behandlungsmöglichkeiten fortlaufend optimiert und neue Therapiefelder erschlossen werden. Damit wird die Position des Universitätsklinikums als treibende Kraft der Hochschulmedizin und der Gesundheitsversorgung im Rhein-Main-Gebiet weiter ausgebaut. 
„Die Neurochirurgische Klinik will im Schwerpunkt zerebrovaskuläre Erkrankungen mit Störungen der Blutversorgung heilen, Tumoren von Gehirn und Wirbelsäule sowie Epilepsie. Hinzu kommen die pädiatrische Neurochirurgie und die Neurorestoration. Die Klinikentwicklung wird basieren auf den Strategiefeldern Interdisziplinarität, technologische Innovation sowie Überführung von Forschungsergebnissen in die Anwendung“, erklärt Prof. Czabanka sein Vorhaben.

„Wir freuen uns sehr, Prof. Czabanka für unser Universitätsklinikum gewonnen zu haben. Mit seinen herausragenden operativen Fähigkeiten, den klinischen Qualitätsstandards und seinem Fokus auf Interdisziplinarität ist er der beste Kandidat für die Stelle des Direktors unserer Neurochirurgischen Klinik und wird das ohnehin herausragende Niveau dieser Klinik durch gezielte Modernisierung von Verfahrensweisen vorantreiben“, betont Prof. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikum Frankfurt. Auch Prof. Stefan Zeuzem, Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität, freut sich über den neuen Lehrstuhlinhaber: „Prof. Czabanka bringt mit seinem akademischen Werdegang die besten Voraussetzungen mit, die wissenschaftliche Erfolgsgeschichte der Neurochirurgie um viele Kapitel fortzuschreiben.“

Für das Frankfurter Hirntumorzentrum, eines der aktivsten in Forschung und klinischen Studien in Deutschland, bedeutet die Berufung von Prof. Czabanka einen Meilenstein. „Wir wollen gemeinsam für die Patienten in Frankfurt und der Region eine optimale Behandlung anbieten und schneller zu einer Verbesserung der Therapiemöglichkeiten gelangen“, sagt Prof. Joachim Steinbach, Sprecher des Hirntumorzentrums und Mitglied des Executive Board des Universitären Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt.

Vita: Stationen und Kennzahlen 
Prof. Czabanka studierte und promovierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Im Anschluss habilitierte er sich 2013 an der Charité Universitätsmedizin Berlin, wo er im August 2019 zum außerplanmäßigen Professor ernannt wurde. Zuvor waren seine Stationen Assistenzarzt am Universitätsklinikum Mannheim und in der Neurochirurgischen Klinik der Charité, wo er 2012 seine Facharztausbildung abschloss. 2012 wurde er dort Oberarzt und 2015 Leitender Oberarzt. 2019 übernahm er schließlich die Position des stellvertretenden Klinikdirektors am Charité-Campus Benjamin Franklin. 
Prof. Czabanka ist Mitglied und im Vorsitz zahlreicher Fachgesellschaften und hat zahlreiche akademische Publikationen veröffentlicht. Außerdem ist er Dozent für die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft. Auch war er in der Promotionskommission der Charité und Staatsexamensprüfer für das Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin. Prof. Czabanka wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Forschungspreis der Deutschen Akademie für Neurochirurgie. Er hat über eine halbe Million Euro Forschungsfördermittel eingeworben, zahlreiche Doktoranden erfolgreich betreut und Fachwissen in weit über 400 Stunden Lehre vermittelt.
Der neue Lehrstuhlinhaber ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Die Freizeit verbringt er mit seiner Familie beim Sport und Wandern. 

Abschied von Prof. Volker Seifert
Der bisherige Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Prof. Volker Seifert, hat sich nach fast 22 Jahren am Universitätsklinikum Frankfurt und 42 Jahren im gewählten Spezialgebiet am 31. März 2021 in den Ruhestand verabschiedet. Seit Oktober 1998 hatte er den Lehrstuhl für Neurochirurgie an der Goethe-Universität inne. Seit 2000 war er durchgehend Geschäftsführender Direktor des Zentrums der Neurologie und Neurochirurgie am Universitätsklinikum.
Er war einer der Ersten in Deutschland, der nach gründlicher Erforschung die Anwendung von Lasern in die Mikrochirurgie von Hirntumoren einführte. Während seiner Tätigkeit in Frankfurt hat sich die Klinik für Neurochirurgie zu einem international anerkannten Referenzzentrum für die operative Behandlung komplexer neurologischer Erkrankungen entwickelt. Er selbst hat in über 40 Jahren mehr als 12.000 neurochirurgische Operationen durchgeführt. Zudem wurden während seiner Amtszeit vier neurochirurgische Lehrstühle und drei Chefarztpositionen an großen städtischen Kliniken in Deutschland mit Neurochirurgen besetzt, die am Universitätsklinikum Frankfurt ausgebildet wurden.
Prof. Volker Seifert war Mitglied des Fachbereichsrates Medizin der Goethe-Universität, Präsident der Deutschen Akademie für Neurochirurgie sowie Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schädelbasischirurgie. Außerdem war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie und hat in dieser Funktion als Kongresspräsident 2016 die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie als Joint Meeting mit der Koreanischen Neurochirurgischen Gesellschaft mit 1.800 nationalen und internationalen Teilnehmern in Frankfurt am Main ausgerichtet.

Über das Universitätsklinikum Frankfurt
Das Universitätsklinikum Frankfurt, gegründet im Jahr 1914, zählt zu den führenden hochschulmedizinischen Einrichtungen Deutschlands. Es bietet seinen Patientinnen und Patienten eine bestmögliche medizinische Versorgung in 32 Kliniken und klinischen Instituten. Der enge Bezug zur Wissenschaft – Universitätsklinikum und Fachbereich Medizin betreiben mehr als 20 Forschungsinstitute – sichert den Patientinnen und Patienten eine zeitnahe Umsetzung neuer Erkenntnisse in die diagnostische und therapeutische Praxis. Rund 1.500 stationäre und tagesklinische Betten stehen zur Verfügung. Zahlreiche Kliniken und Institute widmen sich medizinisch-wissenschaftlichen Spezialleistungen. Jährlich werden mehr als 50.000 stationäre und 200.000 ambulante Patientinnen und Patienten betreut. Besondere interdisziplinäre Kompetenz besitzt das Universitätsklinikum unter anderem auf den Gebieten der Neurowissenschaften, Onkologie und kardiovaskulären Medizin. Auch als Standort für Organ- und Knochenmarktransplantationen, Dialyse sowie der Herzchirurgie und Neurochirurgie nimmt es besondere Aufgaben der überregionalen medizinischen Versorgung wahr. Das Leberzentrum ist die einzige Einrichtung für Lebertransplantation in Hessen. Ein Alleinstellungsmerkmal gemäß Versorgungsauftrag nach dem Hessischen Krankenhausgesetz besteht für die Region Frankfurt-Offenbach neben der Herzchirurgie auch für die Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, die Dermatologie und die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich rund um die Uhr um die Patientinnen und Patienten.

Für weitere Informationen:
Christoph Lunkenheimer
Pressesprecher
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