Neuer Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Prof. Jan-Henning Klusmann übernimmt zum 1. Juli 2021 die Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt. Zuletzt war er am Universitätsklinikum Halle (Saale) als Direktor der Kinderklinik tätig. Sein Schwerpunkt liegt auf der pädiatrischen Onkologie und Hämatologie, den er in Frankfurt weiter ausbauen will.

Prof. Jan-Henning Klusmann, neuer Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt © Universitätsklinikum Frankfurt

Prof. Jan-Henning Klusmann ist Spezialist für die verschiedenen Formen des Blutkrebs, den sogenannten Leukämien. Seine klinischen Schwerpunkte sind deren Diagnostik und Behandlung, inklusive Knochenmarktransplantation. Zwar sind Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen vergleichsweise selten. Dennoch ist Krebs die am häufigsten auftretende tödliche Krankheit bei jungen Menschen. Leukämien führen mit circa 32 Prozent die Statistik an, gefolgt von Hirntumoren und Lymphomen. Mit seiner Expertise verstärkt Prof. Klusmann zum 1. Juli 2021 das Universitätsklinikum Frankfurt. Als neuer Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin tritt er die Nachfolge von Prof. Dr. Thomas Klingebiel an, der sich in den Ruhestand verabschiedet. 

„Wir freuen uns sehr, dass wir Herrn Prof. Klusmann für das Universitätsklinikum gewinnen konnten“, sagt Prof. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikum Frankfurt. „Mit seiner translationalen Ausrichtung, das heißt der unmittelbaren Verbindung von Lehre, Forschung und Patientenversorgung, sowie seiner umfänglichen Führungserfahrung bringt Prof. Klusmann die besten Voraussetzungen mit, um Kindern und Jugendlichen in unserem Haus evidenzbasierte Diagnostik und Therapie anzubieten und diese ständig weiterzuentwickeln.“ Das wissenschaftliche Renommee des neuen Direktors schätzt auch Prof. Stefan Zeuzem, Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe Universität: „Prof. Klusmann hat eine exzellente wissenschaftliche Reputation und knüpft mit seinem Forschungsschwerpunkt akute Leukämien und Knochenmarktransplantation an das Wirken des scheidenden Prof. Klingebiel an. Damit können wir dieses starke Forschungsfeld hier in Frankfurt mit ihm nachhaltig weiterentwickeln. Gleichzeitig freuen wir uns auch auf neue Impulse für die Lehre und Wissenschaft in anderen Feldern der Kinder- und Jugendmedizin.“

Weiterentwicklung der Therapien für Kinder und Jugendliche
„Das Universitätsklinikum Frankfurt ist eins von drei Klinika in Deutschland, das die Grundlage für die erfolgreiche Therapie von Leukämien gelegt hat. Bei der hohen Expertise, die auch heute am Standort vorhanden ist, gibt es wahrscheinlich kein besseres Umfeld, zukünftige Therapien mitzugestalten“, begründet Prof. Klusmann seinen Wechsel an das Universitätsklinikum Frankfurt. „Gerade im Bereich der Immuntherapien erwarte ich in Zukunft große Fortschritte. Durch das Einbringen von Antikörpern kann der Körper Krebszellen erkennen und sie bekämpfen. Hier nimmt die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin eine Vorreiterrolle ein, zu deren Weiterentwicklung ich beitragen möchte.“ Durch die umfassende Expertise, die das Universitätsklinikum unter einem Dach vereint, sieht Prof. Klusmann die Möglichkeit, Patientinnen und Patienten sowie deren Familien optimal zu unterstützen. Das gilt nicht nur für die Kinderonkologie, sondern für die vielseitigen Schwerpunkte der Klinik. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit diesem großen und fachlich exzellenten Team aus den verschiedensten Bereichen der Kinder- und Jugendmedizin. Gemeinsam mit ihnen will ich die Schwerpunkte weiterentwickeln – zum Beispiel die interdisziplinäre Versorgung von Neugeborenen, für die der Bau des Eltern-Kind-Zentrums in Planung ist. Hier wie auch bei allen unseren Therapien stehen neben der Behandlung auch immer die Sorgen und Ängste der Familienmitglieder im Mittelpunkt. Die Therapien müssen sich deshalb an den Menschen ausrichten, nicht an der Erkrankung“, so Prof. Klusmann.

Karriere mit ausgezeichneter Forschung
Seit seiner Studienzeit beschäftigt sich Prof. Klusmann intensiv mit dem Thema Leukämien. Um Betroffenen und ihren Familien die Krankheit, Diagnose und Therapien verständlich zu vermitteln, hat Prof. Klusmann schon während seines Studiums wissenschaftliche Texte über Krebs bei Kindern in eine für Nicht-Mediziner verständliche Sprache übersetzt. Er studierte in Lübeck mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes, einer Institution zur Begabtenförderung. Der gebürtige Göttinger schrieb schon seine Promotion zum Thema Leukämien. Grundlage bildeten seine Arbeiten am Children’s Hospital Boston, einem Lehrkrankenhaus der Harvard Medical School. Seit 2014 ist er Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, die Erteilung der Lehrbefugnis folgte 2015. Nach seiner Station als Oberarzt der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Medizinischen Hochschule Hannover war Prof. Klusmann zuletzt als Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrie I in Halle (Saale) tätig. 

Der Kinderonkologe forscht zu den unterschiedlichen Formen der Leukämie, insbesondere bei Säuglingen und bei Kindern mit Down-Syndrom. Damals wie heute ist es sein Ziel zu verstehen, wie die Krankheiten entstehen, um so die Therapiekonzepte für Kinder und Jugendliche mit einer Krebserkrankung zu verbessern. Dabei geht es nicht zuletzt darum, die Langzeitfolgen der Chemotherapie oder Bestrahlung zu minimieren. Verschiedene Institutionen, die sich der Förderung von exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschrieben haben, unterstützen die wissenschaftlichen Projekte von Prof. Klusmann, darunter der Europäische Forschungsrat (ERC) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Prof. Klusmanns Forschungsarbeiten erhielten zahlreiche Preise, unter anderem von der American Society of Hematology und der Gesellschaft für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Prof. Klusmann ist Mitglied in mehreren Fachgesellschaften, leitet das Referenzlabor für Leukämien von Kindern mit Down-Syndrom und arbeitet als Gutachter für zahlreiche wissenschaftliche Fachzeitschriften und Förderer. 

Prof. Thomas Klingebiel verabschiedet sich
Am 30. Juni 2021 ist der bisherige Direktor Prof. Klingebiel in den Ruhestand getreten. Prof. Thomas Klingebiel wurde 2012 Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, als die ehemals drei Kinderkliniken am Universitätsklinikum Frankfurt zusammengelegt wurden. Am Universitätsklinikum lehrte und praktizierte er bereits seit 2000 als Direktor der Klinik für Kinderheilkunde III und Professor für Kinder- und Jugendmedizin mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie. 

Seit Prof. Klingebiel an der Kinderklinik der Universität Tübingen promoviert und habilitiert hat, ist er auf die Stammzellentransplantation zur Behandlung von Krebserkrankungen und von angeborenen Stoffwechsel- und Immundefekten spezialisiert. Mit seinen Forschungsarbeiten trug er maßgeblich zur Verbesserung der Histokompatibilität zwischen Spender- und Empfängerzellen und damit zur Etablierung dieses wichtigen Therapieverfahrens bei. Folgerichtig setzte er sich am Universitätsklinikum Frankfurt für den Bau eines Stammzelltransplantationszentrums ein, das 2004 realisiert und mit seiner Erweiterung 2017 vervollständigt wurde. Neben seinem Einsatz für die Kinderklinik war Prof. Klingebiel fast 13 Jahre Prodekan des Fachbereichs Medizin.

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Über das Universitätsklinikum Frankfurt
Das Universitätsklinikum Frankfurt, gegründet im Jahr 1914, zählt zu den führenden hochschulmedizinischen Einrichtungen Deutschlands. Es bietet seinen Patientinnen und Patienten eine bestmögliche medizinische Versorgung in 32 Kliniken und klinischen Instituten. Der enge Bezug zur Wissenschaft – Universitätsklinikum und Fachbereich Medizin betreiben mehr als 20 Forschungsinstitute – sichert den Patientinnen und Patienten eine zeitnahe Umsetzung neuer Erkenntnisse in die diagnostische und therapeutische Praxis. Rund 1.500 stationäre und tagesklinische Betten stehen zur Verfügung. Zahlreiche Kliniken und Institute widmen sich medizinisch-wissenschaftlichen Spezialleistungen. Jährlich werden mehr als 50.000 stationäre und 200.000 ambulante Patientinnen und Patienten betreut. Besondere interdisziplinäre Kompetenz besitzt das Universitätsklinikum unter anderem auf den Gebieten der Neurowissenschaften, Onkologie und kardiovaskulären Medizin. Auch als Standort für Organ- und Knochenmarktransplantationen, Dialyse sowie der Herzchirurgie und Neurochirurgie nimmt es besondere Aufgaben der überregionalen medizinischen Versorgung wahr. Das Leberzentrum ist die einzige Einrichtung für Lebertransplantation in Hessen. Ein Alleinstellungsmerkmal gemäß Versorgungsauftrag nach dem Hessischen Krankenhausgesetz besteht für die Region Frankfurt-Offenbach neben der Herzchirurgie auch für die Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, die Dermatologie und die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich rund um die Uhr um die Patientinnen und Patienten.

Herausgeber: Der Vorstand des Universitätsklinikum Frankfurt. Redaktion: Christoph Lunkenheimer, Pressesprecher, Stabsstelle Kommunikation, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main, Telefon: +49 69 63 01 – 86 44 2, E-Mail: christoph.lunkenheimer@kgu.de

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