Auf der diesjährigen Jahrestagung der International Society for Magnetic Resonance in Medicine (ISMRM & ISMRT) vom 03.-08. Juni 2023 in Toronto, Kanada war die Arbeitsgruppe von PD Dr. Katharina Wenger-Alakmeh mit zahlreichen Beiträgen zu ihrer Arbeit in der translationalen MRT-Bildgebung (neuro-)onkologischer Erkrankungen vertreten. Bei der ISMRM handelt es sich um die größte internationale Vereinigung von Kernspintomographie-Forschenden (ca. 6000 Teilnehmende aus Naturwissenschaft und Klinik). Der Kongress ermöglicht einen Wissensaustausch und die Ver-netzung mit Akademikern und Akademikerinnen auf der ganzen Welt. PD Dr. Wenger-Alakmeh hielt einen Vortrag zum Thema „MR-spectroscopic in vivo metabolic profiling – a novel “omic” in the multi-omics assessment of diffuse large B-cell lymphoma“. Die Arbeitsgruppenmitglieder Seyma Alcicek und Dennis Thomas präsentierten Poster zu den Themen „Analysis of fasting-induced metabolic changes in glioma tissue detected by non-invasive 1H/31P MR-Spectroscopy”, “A robust MRSI pro-tocol to investigate glutamatergic mechanisms in glioma“ und “An investigation into the derangement of the linear relationship between 1/T1 and 1/H2O in brain tumors”.
Die Arbeit „Analysis of fasting-induced metabolic changes in glioma tissue detected by noninvasive 1H/31P MR Spectroscopy” wurde zudem von der Arbeitsgemeinschaft “MR of Cancer” für einen Vortrag ausgewählt. Vorgestellt wurde die Arbeit von MSNZ Fellow Dr. Seyma Alcicek, die seit Mai 2022 das Universitätsklinikum Frankfurt mit ihrer Expertise als Medical Scientist bereichert und für die gelungene Präsentation mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Die Arbeit beschreibt individuelle Veränderungen des Tumormetabolismus von Gliompatientinnen und -patienten, die im Rahmen einer 72-stündigen Fastenperiode auftreten und mittels MR-Spektroskopie – einer kontrastmittelfreien MRT-Technik – nicht-invasiv erfasst werden können. Hier wird unter anderem der Frage nachgegangen, ob bestimmte Tumoren Ketonkörper verstoffwechseln können bzw. wenn nicht, wie sie mit dem plötzlichen Energiemangel bei Fastenperioden umgehen. Denn ob Intervallfasten oder eine ketogene Ernährung das Wachstum von Tumoren beim Menschen verlangsamt, ist noch nicht zweifelsfrei belegt. Der nicht-invasive Ansatz der MRT-basierten Methode erlaubt den Vergleich der Stoffwechselprofile vor und nach der 72-stündigen Fastenperiode. Die Hauptstudie „ERGO3“, die noch aufwendige Gewebeanalysen der nach der Fastenperiode operativ gewonnenen Proben vorsieht, wurde vom Dr. Senckenbergischen Institut für Neuroonkologie am Universitätsklinikum Frankfurt initiiert (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT04461938; Beginn 2020).
Ein weiteres Mitglied der Nachwuchsgruppe konnte sich über einen Preis freuen: Dennis C. Thomas, seit August 2022 am Universitätsklinikum Frankfurt, erhielt für den Studieninhalt und die mündliche Präsentation seiner PhD-Thesis, die er am Forschungszentrum Jülich angefertigt hatte, einen Award. In seiner Arbeit hatte er die Super-Resolution-Rekonstruktion für die Kartierung des Wassergehalts in Rattenhirnen angewendet. Diese Technik eignet sich für die Untersuchung von vielen Gehirnerkrankungen, einschließlich Gehirntumoren.